Der abendliche Wirbelsturm

Sie haben nun ihre Wahl getroffen.

Anna, ihre siebenjährige Tochter, besucht eine gebundene Ganztagsschule mit bilingualem Profil. Ihr Jüngster Tim  wird in einer privaten Kindertagesstätte des Sportverbandes von 7.30 – 17.00Uhr gefördert. Die Kinder haben sich sehr gut eingelebt und die Rückmeldung der PädagogInnen ist durchweg positiv.

Aber…bei Ihnen zu Hause brechen abends ohne Vorwarnung ein bzw zwei Wirbelstürme los.

Woran liegt das?

Kindergarten und Schule sind Lernumgebungen für Kinder, die oft sehr viel Spaß machen aber auch Herausforderungen mit sich bringen.

Anna und Tim haben an einem solchen Wirbelsturmabend sicher  so Einiges erlebt.

Annas  Matheaufgaben waren besonders kniffelig und die Freundinnen konnten die Rechenwege schneller finden. Die geliebte Klassenlehrerin war krank und es hat in der Pause auch noch geregnet.

Tim konnte sich mit seinem Freund nicht auf ein Spiel einigen und das Mittagessen fand er nicht so lecker.  Zum guten Schluss ist auch noch beim Malen das Wasserglas umgekippt und hat sein fertiges Kunstwerk sehr verfremdet.

Ihre Kinder haben sich an solch einem Tag aber wirklich ganz schön oft am Riemen gerissen. Erlebte Frustrationen, die der Tag so mit sich brachte, haben Anna und Tim in ihren Gruppen nicht mit Wutanfällen und Raufereien quittiert.

Wie können Sie als Eltern nun einen  Rahmen schaffen, in dem die Anspannungen des Tages nicht  in abendlichen Trotzanfällen enden?

Die gute Nachtricht ist, es ist ganz normal, dass Kinder, die sich den ganzen Tag  sehr darum bemühen Regeln einzuhalten und vieles Erlebt haben, abends leichter die Fasssung verlieren und zum wütenden Derwisch mutieren können.

Sehe Sie es doch einmal aus einer ganz anderen Perspektive.

Es spricht für ein intaktes Familienleben, wenn Kinde zu Hause Aggressionen und Enttäuschungen zeigen können.

Hier fühlen sie sich geborgen und können sich auf die Liebe der Eltern verlassen.

Mehr Gedanken machen sich Pädagogen über Kinder, die in der Familie sehr angepasst sind und sich in der Öffentlichkeit aggressiv und wütend verhalten. Hier scheint die Angst vor negativen Konsequenzen, Liebesentzug, etc in der Familie größer zu sein als die Reaktion von Lehrern und Erziehern.

„Na Klasse „, denken Sie jetzt vielleicht!

Sie sind am Ende des Tages auch müde und jetzt sollen sie sich auch noch über Wutanfälle freuen!

Vielen Eltern hilft es nachvollziehen zu können, warum es gerade abends so turbulent zugehen kann. In der Regel  sind nicht  fürchterliche Schulerlebnisse oder  elterliches „Versagen“ Schuld daran,  sondern die ganz normale Herausforderungen des kindlichen Alltags.

Ohne Schuldgefühle und Schuldzuschreibungen lebt es sich zum einen besser und zum anderen sind Sie als Eltern dadurch auch handlungsfähiger.

Nun kann man sich gezielt Gedanken über die abendliche Quality Time machen.

Hierzu laden ich Sie in meinem nächsten Blog Beitrag herzlich ein!

 

 

 

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